Die kleine Robbe Ubbo kugelte sich vor Freude im Sand. Endlich war er wieder zu Hause bei seinem Opa Finn! Der alte Seehund lag gemütlich auf einer Düne und blinzelte verschmitzt in die Abendsonne.
„Na, mein Jung, du warst ja lange unterwegs! Wo hat’s dich denn überall hinverschlagen?“ fragte Finn neugierig.
Ubbo plusterte sich stolz auf. „Opa, ich habe die sieben Ostfriesischen Inseln besucht! Ich bin von West nach Ost geschwommen und habe so viel gesehen!“
Borkum – Die große Insel mit der Eisenbahn
„Zuerst war ich auf Borkum, der größten Insel! Dort gibt es eine richtige Stadt mit einer Eisenbahn, die am Hafen hält. Die Menschen fahren damit in die Stadt oder zum Strand. Ich habe mich in den Dünen versteckt und den Seehunden auf der Sandbank zugewunken! Und weißt du was? Ich habe den Alten Leuchtturm von Borkum gesehen! Er ist der älteste auf der ganzen Insel.“
Finn nickte. „Ja, auf Borkum gibt es viele Kurgäste, die frische Luft schnappen. Und hast du die bunten Strandzelte gesehen?“
„Ja! Die waren wie kleine Häuschen aus Stoff! So schön bunt!“ kicherte Ubbo.
Juist – Die Zauberinsel
„Dann bin ich nach Juist geschwommen. Weißt du, dass die Insel ganz lang und schmal ist? Die Menschen dort fahren keine Autos, nur Pferdewagen! Und ich habe ein Mädchen getroffen, das mir vom Töwerland erzählt hat. Das heißt Zauberland! Weil es so still und friedlich ist, als hätte jemand einen Zauber gesprochen, der alles langsam macht. Und dann habe ich das berühmte Seezeichen Memmertfeuer gesehen. Es leuchtet den Schiffen den Weg.“
Finn lachte. „Ja, so nennen die Juister ihre Insel. Weil sie so ruhig und schön ist.“
Norderney – Die Trubel-Insel
„Auf Norderney war richtig was los! Dort gibt es hohe Häuser und viele Urlauber. Ich habe an der großen Promenade gesessen und Möwen beobachtet, die Pommes gestohlen haben! Und ich habe das Kurtheater gesehen, ein altes Theater mitten in der Stadt!“ Ubbo lachte.
„Freche Möwen! Norderney ist eben eine Insel mit Geschichte. Schon früher kamen viele Menschen zur Erholung dorthin“, erklärte Finn.
Baltrum – Die kleine, ruhige Insel
„Auf Baltrum war es viel ruhiger. Ich habe gelernt, dass sie die kleinste der Inseln ist! Und weißt du was? Ich habe eine riesige Sandburg gesehen, fast so groß wie ein Haus! Außerdem gibt es dort das Baltrumer Nationalparkhaus. Dort kann man viel über das Wattenmeer lernen!“
Finn schmunzelte. „Baltrum ist eine richtige Familieninsel. Dort spielen die Kinder am Strand und bauen Burgen, weil es so schön windgeschützt ist.“
Langeoog – Die Insel der Radfahrer
„Auf Langeoog fahren alle mit dem Fahrrad! Die Leute sagten, das wäre die beste Art, die Insel zu erkunden. Und der Wasserturm, Opa, der sieht aus wie ein Leuchtturm, aber er ist keiner! Und ich habe auch das Schifffahrtsmuseum besucht, dort gab es alte Schiffsmodelle zu sehen.“
„Ganz recht“, bestätigte Finn. „Er ist das Wahrzeichen der Insel. Und hast du auch das schöne Wattenmeer gesehen?“
„Ja! Ich bin mit kleinen Krabben um die Wette geschwommen!“ rief Ubbo begeistert.
Spiekeroog – Die grüne Insel
„Spiekeroog ist sooo grün, Opa! Dort gibt es viele Bäume und kaum Straßen. Ich habe in einem ruhigen Priel geplantscht und den Vögeln gelauscht. Und dann habe ich die Alte Inselkirche entdeckt! Sie ist die älteste Kirche aller Ostfriesischen Inseln!“
Finn nickte. „Das ist eine der natürlichsten Inseln. Viele Menschen kommen dorthin, um sich zu entspannen und die Natur zu genießen.“
Wangerooge – Die letzte Station
„Und dann war ich auf Wangerooge! Dort steht ein großer Leuchtturm, und ich habe gelernt, dass es dort viele Schiffe gibt, weil die Insel so nah an der großen Fahrrinne liegt. Ich bin zum Westturm gewatschelt, der 1932 erbaut wurde!“
„Ja, dort fahren viele Schiffe in die Jade und nach Wilhelmshaven“, erklärte Finn. „Und? Wie fühlst du dich nach deiner großen Reise?“
Zurück zu Hause
Ubbo kuschelte sich an seinen Opa. „Müde, aber glücklich. Die Inseln sind alle verschieden, aber jede ist auf ihre Weise wunderschön!“
Finn seufzte zufrieden. „Das klingt nach einem wunderbaren Abenteuer. Jetzt ruh dich aus, kleiner Entdecker, morgen wartet ein neuer Tag auf uns.“
Und so schlief die kleine Robbe Ubbo glücklich ein, während die Nordseewellen leise ans Ufer plätscherten.
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