Die Klosterstätte Ihlow („Stillen Räumen Ihlow“) im Landkreis Aurich in Ostfriesland ist ein Ort voller Geschichte, Kultur und spiritueller Faszination. Von den mittelalterlichen Ursprüngen bis hin zu den modernen Formen der Erinnerungskultur und des Tourismus bietet sie ein facettenreiches Erlebnis für Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen. Die historische Anlage, deren Ruinen und neuzeitliche „Imagination“ an längst vergangene Zeiten erinnern, zieht jährlich zahlreiche Interessierte an, die sich von der bewegten Vergangenheit ebenso angezogen fühlen wie von den einzigartigen Angeboten vor Ort – vom Klostergarten über das Ihlow-Labyrinth bis zum Klostercafé.
Die Klosterstätte Ihlow kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Ursprünglich bildeten Zisterziensermönche hier ein spirituelles Zentrum der Region, ehe die Reformation und verschiedene politische Umbrüche das Klosterleben beendeten. Heute bleibt vor allem der Geist dieser Zeit in Form von archäologischen Resten, rekonstruierten Strukturen und kreativen „Imaginationen“ lebendig. Darüber hinaus haben sich rund um das Gelände touristische und kulturelle Einrichtungen entwickelt, die das Areal zu einem beliebten Ausflugsziel machen: Ein Forsthaus, ein Backhaus, ein Klostercafé und ein Klosterladen sowie der weitläufige Klostergarten zeugen von der aktiven Nutzung dieses historisch bedeutsamen Ortes.
Geschichte
Gründung und Anfänge des Klosters
Die Gründung des Zisterzienserklosters Ihlow datiert auf das frühe 13. Jahrhundert. Nachweislich sind erste Mönche um 1228 in diesen Landstrich gekommen, um im Geiste des heiligen Benedikt und nach den Regeln des Zisterzienserordens ein Klosterleben zu etablieren. Die Hauptaufgaben der Mönche bestanden damals neben dem Gebet und der religiösen Unterweisung in der Urbarmachung des Landes sowie in der Errichtung von Wirtschaftsbetrieben. Diese orientierten sich an dem für Zisterzienser typischen Ideal, durch Arbeit und Gebet zugleich Gott zu dienen.
Zu den wichtigsten Quellen gehören zeitgenössische Urkunden, in denen etwa Schenkungen, Erwerbungen oder Schutzbriefe verzeichnet sind. Schon nach wenigen Jahrzehnten hatte sich ein dichtes Netzwerk von Abhängigkeiten, wirtschaftlichen Beziehungen und kirchlichen Kooperationen rund um das Kloster gebildet. Die enge Bindung an den Mutterkonvent in Clairvaux und die Zugehörigkeit zum Zisterzienserorden gewährleisteten einheitliche Standards in Liturgie, Architektur und Lebensweise.
Da die Region Ostfriesland damals noch relativ dünn besiedelt war, mussten die Mönche umfangreiche Entwässerungs- und Kultivierungsarbeiten leisten. Gräben, Kanäle und Dämme prägten und prägen bis heute das Landschaftsbild. Die daraus resultierende landwirtschaftliche Nutzung machte das Kloster rasch zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Während dieser Frühphase entstand vermutlich auch eine erste Kirche mit angeschlossenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, die den klösterlichen Alltag strukturierten. Genauere Details über Bauphasen, Ausstattung und Veränderungen liefern archäologische Funde, die noch heute in Museen und Archiven gesichtet werden.
Blütezeit und Auflösung
Während seiner Blütezeit war das Kloster Ihlow eines der einflussreichsten in Ostfriesland. Nach der Gründung im 13. Jahrhundert entwickelte es sich zu einem spirituellen und ökonomischen Zentrum. Die Zisterzienser waren bekannt für ihre strenge Disziplin, ihre Gebetszeiten und die intensive Arbeit in Feldern und Werkstätten. Darüber hinaus förderte das Kloster den kulturellen Austausch und unterhielt Kontakte zu anderen kirchlichen Institutionen. So entstanden über die Jahrhunderte hinweg ein eigenes Skriptorium sowie eine beachtliche Bibliothek, wenngleich deren exakter Bestand heute größtenteils verschollen ist.
Das 14. Jahrhundert war geprägt von stetigem Wachstum und Wohlstand, was unter anderem an der gestiegenen Zahl von Mönchen und Laienbrüdern abzulesen ist. Ebenso wirkte sich die Handelstätigkeit in den Häfen der Region positiv auf das Kloster aus, das teilweise von Zöllen, Abgaben und Ländereien profitierte. Die Reformation im 16. Jahrhundert leitete jedoch das Ende des klösterlichen Lebens ein. Durch die konfessionellen Umbrüche, politische Machtverschiebungen und das Erstarken weltlicher Fürsten verlor das Kloster nach und nach seine Privilegien.
Schließlich wurde das Kloster aufgelöst und die Gebäude verfielen über die Jahrhunderte. Wertvolle Baumaterialien wurden abgetragen und für andere Bauprojekte im Umland verwendet. Bereits im 17. Jahrhundert waren große Teile der Anlage zerstört oder unbenutzbar. Damit endete formal die Geschichte des mittelalterlichen Klosters, das einst als spirituelle Keimzelle und wirtschaftliches Zentrum weit über die Region hinaus Bedeutung erlangt hatte. Heute kann man die Grundmauern, teils rekonstruierte Teile und verschiedene Fundamente bei Führungen und Besichtigungen erkunden, um sich ein Bild vom einstigen Ausmaß der Anlage zu machen.
Highlights der Klosterstätte Ihlow
Imagination: moderne Nachbildung des Klosters
Über die Wipfel von Buchen, Eichen und Linden erhebt sich die Nachbildung der früheren Zisterzienserabtei „Schola Deï“ (Schule Gottes). Diese moderne, künstlerische Teilrekonstruktion lässt die beeindruckenden Dimensionen des einst größten Gotteshauses zwischen Bremen und Groningen erahnen.
Stahl- und Holzkonstruktionen bilden die Pfeiler, das Gewölbe sowie den Dachreiter der ehemaligen Klosterkirche nach. Mit einer Länge von fast 68 Metern und einer Querhausbreite von rund 35 Metern vermittelt diese „Imagination“ eine Vorstellung vom monumentalen Charakter des einstigen Sakralbaus. Die Gewölbestruktur erreicht eine Höhe von rund 25 Metern, während die Spitze des charakteristischen Dachreiters auf fast 45 Metern liegt. Begehbare, mit Efeu überwachsene Stahlgittermatten deuten die einstigen Backsteinwände der Kirche an und verleihen dem Ort eine geheimnisvolle Atmosphäre.

Die „Imagination“ erlaubt es, sich das frühere Klosterleben vorzustellen und macht die Geschichte der Zisterzienser auf eine eindrucksvolle Weise erlebbar. Ergänzt wird die Anlage durch den unterirdischen „Raum der Spurensuche“. Dieser kombiniert eine Ausstellung archäologischer Grabungsfunde mit einer Stätte der Besinnung, in der sich der neue Ihlower Altar befindet.
Unmittelbar südlich der Imagination schließt sich der Klostergarten an. Hier wachsen und blühen Stauden, Blumen, Büsche und Heilkräuter in vier Themengärten. Die acht verschlungenen Pfade führen durch das grüne Areal und vermitteln Einblicke in die Wirkung und Bedeutung der Pflanzen im Mittelalter. Der Klostergarten verbindet somit das spirituelle Erbe der Abtei mit der Natur- und Heilpflanzenkunde und lädt zum Verweilen und Entdecken ein.
Klostergarten: Grüne Oase mit historischer Anmutung
Die Zisterzienser nutzten Klostergärten traditionell zur Selbstversorgung und als Quelle für Heilpflanzen zur medizinischen Versorgung. Der heutige Klostergarten an der Klosterstätte Ihlow wurde 1987 angelegt, jedoch geriet er bald in Vergessenheit. Im Jahr 2001 setzte sich eine Gruppe von Mitgliedern des Klostervereins gemeinsam mit engagierten Lehrkräften der Hermann-Tempel-Gesamtschule das Ziel, den Garten wiederzubeleben. Seither sorgt ein Team aus Ehrenamtlichen für die kontinuierliche Pflege des Areals.
Der Garten ist in vier Themengärten unterteilt:
- Heilpflanzengarten: Hier wachsen Kräuter, die bereits im Mittelalter als Heilmittel genutzt wurden. Viele dieser Pflanzen sind durch die Schriften der Äbtissin Hildegard von Bingen überliefert und finden auch heute noch in der Naturheilkunde Verwendung.
- Hexengarten: Dieser Bereich beherbergt Pflanzen, die entweder giftig sind oder denen mystische Kräfte nachgesagt wurden. Im Mittelalter nutzten heilkundige Frauen solche Kräuter, was oft zu Verdächtigungen der Hexerei führte. Der Garten erinnert an die zehn Frauen aus Riepe, die 1543 wegen angeblicher Hexerei in Aurich hingerichtet wurden.
- Mariengarten: Hier sind Pflanzen versammelt, die im Mittelalter mit der Jungfrau Maria assoziiert wurden. Einige symbolisieren Eigenschaften der Gottesmutter, andere tragen ihren Namen, wie das Marienblümchen (Gänseblümchen).
- Küchengarten (Karlsgarten): Die Pflanzen dieses Bereichs basieren auf einer mittelalterlichen Verordnung von Karl dem Großen zur Förderung von Nutzpflanzen. Neben Kräutern und Gemüsesorten aus dem Mittelalter finden sich hier auch historische Kulturpflanzen aus dem 19. Jahrhundert.
Der Klostergarten verbindet Wissen über Pflanzenheilkunde, historische Symbolik und landwirtschaftliche Traditionen und lädt zum Erkunden und Verweilen ein.

Ihlow-Labyrinth: Wege zur inneren Ruhe
Das Labyrinth wurde im Jahr 2017 vom Klosterverein errichtet und befindet sich südlich der Imagination sowie in unmittelbarer Nähe des Klostergartens. Es handelt sich um ein klassisches Rasenlabyrinth, das aus 773 Steinen besteht. Mit einem Durchmesser von 12,70 x 14 Metern umfasst es sieben Umgänge und weist in der Mitte ein Kreuz auf.
Dieses Labyrinth erfreut sich sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen großer Beliebtheit. Es lädt dazu ein, es zu betreten – sei es auf spontane, spielerische Weise oder als meditativer Gang. Gesäumt von Zitaten und Bibelversen regt es dazu an, über den eigenen Lebensweg nachzudenken.
Das Labyrinth gehört zu den ältesten Symbolen der Menschheit und wurde auch früh im Christentum als Sinnbild für den Lebensweg aufgegriffen. Im Gegensatz zu einem Irrgarten gibt es hier keine Abzweigungen, Abkürzungen oder Sackgassen. Der Weg führt stets auf verschlungenen Bahnen zur Mitte – und wieder hinaus.
Das Labyrinth erinnert an den langen und oft unerwartet verlaufenden Lebensweg. Dabei steht das Kreuz in der Mitte symbolisch für den Ort der Umkehr, wie es auch das Evangelium fordert: Abkehr vom Bösen und Hinwendung zu Gott. Diese tiefere Bedeutung verleiht dem Labyrinth eine spirituelle Dimension, die es zu einem besonderen Bestandteil der Klosterstätte Ihlow macht.
Skriptorium: Schreiben wie die Mönche
Auf der Galerie des Klostercafés befindet sich das „Skriptorium“, eine nachempfundene Schreibstube der Mönche. Säulen, Schreibpulte und eine Vitrine mit alten Schriften, Tinten, Schreibfedern und weiteren Schreibutensilien vermitteln einen Eindruck davon, wie das Schreiben in früheren Zeiten eine Kunstfertigkeit darstellte, die höchste Konzentration erforderte und große Anerkennung fand.
Ein besonderes Angebot ermöglicht es, unter geschulter Begleitung selbst auszuprobieren, wie Buchstaben in mittelalterlicher Schrift mit schwarzer Tinte und einer Stahlfeder auf Papier entstehen. Diese Erfahrung macht die traditionsreiche Schreibkunst greifbar und lebendig.
An den Erlebnissonntagen sowie während der Klostertage ist der Eintritt ins Skriptorium frei. Für Schulklassen und Gruppen besteht die Möglichkeit, individuelle Termine zu vereinbaren. Weitere Informationen sind über die Tourist-Info Ihlow unter der Telefonnummer 04929/89-103 oder per E-Mail an info@kloster-ihlow.de erhältlich.
Imagination Jagdschloss Ihlow: Reise in andere Zeiten
Westlich des ehemaligen Zisterzienserklosters errichtete Graf Enno von Ostfriesland im Jahr 1612 ein Jagdschloss. Die Schlossanlage diente den ostfriesischen Fürsten als Mittelpunkt für Jagden und gesellschaftliche Ereignisse und wurde insbesondere im 18. Jahrhundert während der Sommermonate als fürstliche Residenz und Herrschaftszentrum genutzt.
Im Jahr 1756 veräußerte die inzwischen preußische Verwaltung das Jagdschloss, woraufhin der Abriss genehmigt und durchgeführt wurde. Über Jahrhunderte hinweg geriet das Bauwerk in Vergessenheit, bis archäologische Grabungen in den Jahren 2003 und 2004 die Fundamente des Gebäudes freilegten.
Basierend auf diesen Funden sowie auf historischen Karten, insbesondere der detaillierten Darstellung des Baumeisters Fuchs von 1744, wurde ein Konzept zur „Imagination Jagdschloss Ihlow“ entwickelt. Dieses Vorhaben sieht eine künstlerische Rekonstruktion vor, die die Dimensionen und Strukturen des Schlosses in abstrahierter Form sichtbar macht. Ähnlich wie bei der Imagination des Klosters geht es nicht um eine originalgetreue Wiederherstellung, sondern um eine visuelle Annäherung an die historische Bedeutung des Ortes. Die schlichte Konstruktion aus modernen Materialien lässt das einstige Bauwerk erahnen und schafft eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Informationstafeln ergänzen das Erlebnis und vermitteln Wissenswertes zur Geschichte des Jagdschlosses sowie zur adligen Kultur in Ostfriesland.
Durch Führungen und Veranstaltungen wird die Geschichte des Jagdschlosses lebendig gehalten und mit der historischen Bedeutung des Klosters verknüpft. Die „Imagination Jagdschloss Ihlow“ stellt damit eine spannende Erweiterung der Klosterstätte Ihlow dar und macht einen weiteren Aspekt der bewegten Vergangenheit dieses Ortes erfahrbar.
Forsthaus: Geschichte in neuem Gewand
Das ehemalige Forsthaus stammt aus dem Jahr 1829, wobei an derselben Stelle bereits zwei Vorgängerbauten existierten, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet worden waren. Im Jahr 1999 erwarb die Gemeinde Ihlow das Gebäude von der niedersächsischen Forstverwaltung und ließ es umfassend renovieren. Seit der Neueröffnung im Jahr 2000 beherbergt das Forsthaus mehrere Einrichtungen, die das kulturelle und touristische Angebot der Klosterstätte Ihlow bereichern:
- das Klostercafé mit Terrasse,
- den Klosterladen,
- das Skriptorium, das an die Schreibstube der Mönche erinnert.
Neben seiner historischen Bedeutung ist das Forsthaus heute ein lebendiger Ort der Begegnung. Besucher können auf der Website der Klosterstätte Ihlow die aktuellen Öffnungszeiten einsehen und vor Ort das Café genießen oder im Klosterladen stöbern. Die Verbindung von Geschichte, Gastlichkeit und regionalem Kunsthandwerk macht das Forsthaus zu einem besonderen Anziehungspunkt innerhalb der Klosteranlage.
Backhaus: Traditionelles Handwerk erleben
Das Backhaus gehört zum ehemaligen Forsthaus und wurde in den Jahren 1860/1862 erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte hier über mehrere Jahre eine heimatvertriebene Familie, die den Backofen sogar als Schlafgelegenheit nutzte. Im Jahr 2003 wurde das Gebäude nach einer grundlegenden Renovierung neu eröffnet. Seitdem wird regelmäßig gebacken. Während der Erlebnissonntage in der Klosterstätte Ihlow bereitet der Klosterbäcker frisches Brot zu, das im Holzofen seine charakteristische Kruste erhält.
Dabei entsteht ein unvergleichlicher Duft, der die Umgebung erfüllt und Neugier auf die traditionelle Backkunst weckt. Es besteht die Möglichkeit, den Prozess der Brotherstellung zu beobachten und mehr über den historischen Hintergrund dieses Ortes zu erfahren. Damit wird das Backhaus zu einer lebendigen Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart, bewahrt altes Handwerk und bietet gleichzeitig ein genussvolles Erlebnis für alle Interessierten.
Klostercafé: Kulinarik in historischer Atmosphäre
Im Klostercafé im ehemaligen Forsthaus finden Spaziergänger, Besucher der Klosterstätte Ihlow, Familien und Gruppen einen wunderschön gelegenen Platz im Ihlower Forst für eine Auszeit. Eine Mußestunde bei einer Tasse Ostfriesentee und einem Stück der legendären, selbstgebackenen Kuchen oder Torten in gemütlicher Atmosphäre bietet eine willkommene Pause.
Vor oder nach dem Café-Besuch besteht die Gelegenheit, die Klosterstätte Ihlow zu erkunden und von der Aussichtsplattform der Holz-Stahl-Rekonstruktion einen unvergesslichen Blick über einen großen Teil Ostfrieslands zu genießen.
Für Gruppenbesuche oder Feierlichkeiten steht das Klostercafé auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten zur Verfügung. Auf Wunsch wird die Gastronomie arrangiert. Reservierungen und Gruppenarrangements sind unter 04929/915949 oder 04929/1680 möglich.
Klosterladen: Souvenirs und regionale Produkte
Im historischen Forsthaus der Klosterstätte Ihlow wurde mit viel Hingabe und Liebe zum Detail ein Klosterladen eingerichtet. Möbliert mit Schränken und Regalen aus einer alten Apotheke bietet er – neben ersten Informationen zur Klosterstätte – klösterliche Erzeugnisse und kunsthandwerkliche Produkte aus der Region an.
Ein Team von ehrenamtlich tätigen Frauen kümmert sich um Information, Beratung und Verkauf. Der Erlös wird für die Bewirtschaftung der Klosterstätte Ihlow verwendet.
Zum Angebot des schmucken Ladens gehören beispielsweise handgefertigte Karten, Textilarbeiten, Garten- und Wohnraumdekoration und viele weitere individuelle Kostbarkeiten.
Heiraten an der Klosterstätte: Romantik trifft Geschichte
Die Klosterstätte Ihlow bietet eine außergewöhnliche Kulisse für standesamtliche Trauungen und ermöglicht eine Zeremonie inmitten der Natur und historischer Architektur. Die Eheschließung kann entweder als Freilufttrauung auf der Imagination oder in der Lindenstube des Forsthauses stattfinden. Bei ungünstiger Witterung werden alle Trauungen in die Lindenstube verlegt, um eine feierliche Atmosphäre unabhängig vom Wetter zu gewährleisten.
Nicht nur ortsansässige Paare können sich hier trauen lassen. Auch Eheschließungen für auswärtige Paare sind möglich, sofern die Anmeldung zur Eheschließung am jeweiligen Wohnort erfolgt und die Unterlagen anschließend an das Standesamt Ihlow weitergeleitet werden.
Die historische Kulisse, umgeben von Wald und einer jahrhundertealten Geschichte, schafft eine besondere Hochzeitsatmosphäre. Fotografien im Klostergarten oder Spaziergänge über das Gelände machen diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis. Für die anschließende Feier können das Klostercafé und das Backhaus gastronomische Angebote bereitstellen – von rustikalem Buffet bis hin zu individuell arrangierten Menüs.
Weitere Informationen und Terminvergaben erfolgen über das Standesamt der Gemeinde Ihlow, das maximal ein Jahr im Voraus Buchungen annimmt. Die Ansprechpartner sind unter der Telefonnummer 04929/89307 oder per Mail an standesamt@ihlow.de erreichbar.
Spielplatz: Familienfreundliches Erlebnis
Der Spielplatz an der Klosterstätte Ihlow wurde im Juni 2015 neu eröffnet, ermöglicht durch eine großzügige Spende des Lions-Clubs Ihlow-Südbrookmerland. Seither erfreut sich dieser Bereich großer Beliebtheit und bietet Kindern reichlich Gelegenheit zum Spielen und Entdecken.
Die Anlage umfasst Klettergerüste, Schaukeln und eine großzügige Sandfläche, die verschiedene Spielmöglichkeiten eröffnet. Während die Kinder sich nach Herzenslust austoben, finden Begleitpersonen auf den umliegenden Bänken einen Ort zum Entspannen. Wer möchte, kann den Besuch des Spielplatzes mit einer Pause auf der Terrasse des Klostercafés verbinden und dort die ruhige Atmosphäre genießen.
Der Spielplatz trägt wesentlich dazu bei, die Klosterstätte Ihlow zu einem familienfreundlichen Ausflugsziel zu machen. Die Kombination aus historischen, kulturellen und erholsamen Elementen ermöglicht ein abwechslungsreiches Erlebnis für alle Generationen. Besonders an Familientagen oder während Veranstaltungen sorgt der Spielbereich für zusätzliche Unterhaltung. Ergänzt wird das Angebot durch kreative Workshops, Erzählstunden und Mitmachaktionen, die das historische und kulturelle Erbe der Klosterstätte Ihlow spielerisch vermitteln. So wird der Aufenthalt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen bereichernd.
Führungen
Der Klosterverein Ihlow bietet ein vielfältiges Führungsangebot, das speziell auf verschiedene Besuchergruppen zugeschnitten ist, darunter Erwachsene, Familien, Kinder und Jugendliche. So erhält jeder eine individuell angepasste Begleitung und kann die Klosterstätte Ihlow aus der für ihn passenden Perspektive entdecken.
Basisführung
Die Basisführung vermittelt alle wichtigen Informationen zur Klosterstätte Ihlow – von der historischen Entwicklung bis hin zur heutigen Gestaltung. Neben einer allgemeinen Einführung werden verschiedene Themenschwerpunkte angeboten, darunter Spiritualität, Architektur und Ökologie. Zudem besteht die Möglichkeit, die Führung in Deutsch, Englisch, Niederländisch oder Plattdeutsch zu erleben.
Tarife für die Basisführung:
- Gruppen bis zehn Personen: 30,00 Euro (zuzüglich 1,00 Euro pro Person für die Turmbesichtigung)
- Gruppen ab elf Personen: 3,00 Euro pro Person (zuzüglich 1,00 Euro pro Person für die Turmbesichtigung)
Alle Angaben ohne Gewähr: Weitere Informationen sowie die Anmeldung zu Führungen sind über die zuständigen Stellen der Klosterstätte Ihlow erhältlich.
Offene Sonntagsführung
An den sogenannten „Erlebnissonntagen“ finden ab 15:30 Uhr offene Führungen statt, die allen Interessierten einen ersten Einblick in die Klosterstätte Ihlow ermöglichen. Diese Schnupperführungen dauern rund 30 Minuten und sind kostenfrei. Treffpunkt ist der Eingang zur Imagination gegenüber dem Klostercafé.
Individuelle Führungen
Für Gruppen können individuelle Führungen nach Absprache organisiert werden. Buchungen und weitere Informationen sind bei der Tourist-Info Ihlow unter der Telefonnummer 04929/89103 oder per E-Mail an touristik@ihlow.de erhältlich.
Pilgerweg Schola Deï
Ein besonderes Erlebnis bietet der rund 40 Kilometer lange Ostfriesland-Pilgerweg, der von Ihlow über Marienhafe nach Norden führt. Der Weg verläuft weitgehend über Feld- und Wiesenpfade und orientiert sich an einer mittelalterlichen Wallfahrtsroute. Er verbindet historische Orte mit landschaftlicher Schönheit und spiritueller Besinnung und ist eine besondere Möglichkeit, die Geschichte der Region aktiv zu erkunden.
Barrierefreiheit
Gruppen mit gehbehinderten Personen können an der Klosterstätte Ihlow einen Shuttle-Service mit dem elektrischen Klostermobil nutzen. Dieser Service steht nach Absprache sowie während der Öffnungszeiten des Klostercafés (Dienstag – Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr und Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr) zur Verfügung. Weitere Informationen sind unter den Telefonnummern 04929/9088305 oder 04929/915949 erhältlich.
Das Gelände der Klosterstätte Ihlow ist barrierefrei zertifiziert und bietet fast alle Angebote auch für Menschen mit Handicap an.
Um den Ausstellungs- und Andachtsraum („Raum der Spurensuche“) unterhalb der Rekonstruktion zu erreichen, wurde an der Südseite der ehemaligen Klosterkirche ein Treppenlift installiert. Ein gepflasterter Pfad durch die immergrünen Mauern, gekennzeichnet durch ein entsprechendes Piktogramm, führt direkt dorthin. Der Treppenlift kann bis zu einem Körpergewicht von etwa 125 Kilogramm (ohne Gehhilfe) genutzt werden. Vor Ort stellt der Klosterverein außerdem eigene Rollstühle bereit.
Während der Öffnungszeiten des Klostercafés besteht unter der Nummer 04929/915949 die Möglichkeit, Unterstützung beim Zugang zum Treppenlift zu erhalten.
Für Führungen in der Klosterstätte Ihlow wird um rechtzeitige Mitteilung über die Teilnahme von Personen mit Handicap gebeten, damit alle notwendigen Vorkehrungen getroffen werden können.
Öffnungszeiten
Die Klosterstätte Ihlow ist ganzjährig frei zugänglich.
Klostercafé
Das Klostercafé hat bis zum Saisonbeginn Anfang April (den genauen Saisionauftakt findet man hier) ausschließlich an Wochenenden geöffnet:
- Samstags: 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr
- Sonntags: 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Hinweis
Der Klosterladen in der Klosterstätte Ihlow bleibt bis zum Saisonbeginn im April geschlossen.
Während der Öffnungszeiten des Klostercafés sind der Raum der Spurensuche sowie der Dachreiter der Klosterkirchen-Imagination (Turm mit Aussichtsplattform) zugänglich. Parallel dazu ist der Klosterladen im historischen Forsthaus geöffnet.
Turm
Der Dachreiter der Klosterkirchen-Imagination ist über eine Wendeltreppe zugänglich. Nach 164 Stufen bietet die Aussichtsplattform in etwa 30 Metern Höhe einen weiten Blick über große Teile Ostfrieslands.
Anfahrt
Die Klosterstätte Ihlow befindet sich in einem Waldgebiet am Rand von Ihlowerfehn und Ludwigsdorf, etwa acht Kilometer südlich von Aurich. Sie ist über die Autobahnen A28 und A31 erreichbar. Ab der Ausfahrt „Riepe“ der A31 oder der Kreuzung Holtrop-Ostersander auf der Bundesstraße 72 weisen touristische Wegweiser den Weg bis zum Waldparkplatz am Ihlower Forst. Von dort führt ein rund 900 Meter langer Fußweg zur Klosterstätte Ihlow („Stillen Räumen Ihlow“).
Navigationsadresse: Zum Forsthaus 1, 26632 Ihlow
Anreise über die A28
Ab der A28 führt die Ausfahrt Filsum über Hesel (B72), Ostersander, Westersander und Ludwigsdorf nach Ihlow.
Anreise über die A31
Ab der A31 kann die Klosterstätte Ihlow über verschiedene Routen erreicht werden:
- Ausfahrt Riepe: Über Oldersum und Simonswolde nach Ihlow.
- Alternative über die Ausfahrt Neermoor: Über die Landstraße 14 nach Timmel, anschließend weiter über Westgroßefehn, Ostersander, Westersander und Ludwigsdorf nach Ihlow.
Verkehrsregelung an der Klosterstätte
Der Ihlower Forst, in dem sich die Klosterstätte Ihlow befindet, ist ein Naturschutzgebiet. Fahrzeuge können auf dem Parkplatz am Waldrand (Kirchdorfer Straße / Kreisstraße L111, Ecke Münkeweg) abgestellt werden. Von dort beträgt die verbleibende Wegstrecke zur Klosterstätte etwa 900 Meter.
Tipps für einen gelungenen Besuch
- Zeit einplanen: Die Klosterstätte Ihlow erschließt sich am besten, wenn man sich Zeit nimmt. Das Gelände ist weitläufig, und es lohnt sich, an mehreren Punkten innezuhalten und die Atmosphäre zu genießen.
- Führung: Wer mehr über die Hintergründe der Klosterstätte Ihlow erfahren möchte, kann sich einer Führung anschließen. So lässt sich das Areal umfassender begreifen und Fragen können direkt geklärt werden.
- Ruhe zulassen: Die Klosterstätte Ihlow eignet sich hervorragend für Momente der Stille und Einkehr. Viele Besucher empfinden den Platz unter dem hölzernen Kirchengerüst als eine Art meditativen Raum.
- Anlassbezogene Besuche: Konzerte und kulturelle Veranstaltungen in Ihlow bieten einen zusätzlichen Reiz. Wer Musik in dieser einzigartigen Architektur hören möchte, sollte sich vorab über Termine informieren.
- Umgebung erkunden: Ostfriesland hat viel zu bieten – von Teekultur über historische Fehnsiedlungen bis hin zu Mühlen und Museen. Es lohnt sich, den Besuch in Ihlow mit einer Erkundung der Umgebung (z.B. den Ihlower Forst) zu verbinden.
Fazit
Die Klosterstätte Ihlow besticht durch ihre Vielseitigkeit. Sie ist ein Ort, an dem man tief in die Geschichte des Mittelalters eintauchen kann, wo man aber ebenso gut die Seele baumeln lassen oder mit der ganzen Familie einen erlebnisreichen Tag verbringen kann. Die modernen Installationen und die Bewahrung der Natur schaffen eine Balance zwischen historischen Wurzeln und zeitgemäßer Gestaltung.
Für Kulturinteressierte bietet sich ein reiches Programm an Führungen, Ausstellungen und Veranstaltungen. Familien mit Kindern profitieren von dem großen Außengelände, dem Labyrinth und dem Spielplatz. Wer Ruhe und Besinnung sucht, wird in der spirituellen Atmosphäre der Imagination oder im Klostergarten fündig. Und auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz, sei es im Café, im Backhaus oder im regional geprägten Klosterladen.
Was Ihlow besonders macht, ist die Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird: Anstatt statische Ruinen zu präsentieren, haben die Initiatoren eine zeitgemäße Form der Inszenierung gewählt, die zum Mitdenken, Mitfühlen und Miterleben einlädt. Damit wird nicht nur das kulturelle Erbe bewahrt, sondern auch eine Brücke zu den heutigen Lebenswelten geschlagen. Wer noch nie die Klosterstätte Ihlow besucht hat, sollte diese Lücke im Kalender füllen – denn hier erwartet einen ein Erlebnis, das zugleich berührt, bildet und inspiriert.
Kontakt und Location
Klosterstätte Ihlow
Zum Forsthaus 1
D-26632 Ihlow
Telefon: 04929/915949
E-Mail: touristik@ihlow.de
Webseite: Jetzt besuchen
Kommentieren