Die klinische Versorgung in Ostfriesland zeichnet sich durch ein dichtes und gut vernetztes Gesundheitssystem aus, das auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerung ausgerichtet ist. Hier finden sich zahlreiche medizinische Einrichtungen, die sowohl die grundlegende Versorgung in allgemeinen Gesundheitsfragen als auch spezialisierte Dienstleistungen auf höchstem Niveau anbieten. Diese reichen von modernen Akutkliniken bis hin zu spezialisierten Rehabilitationszentren, die auf die einzigartigen klimatischen Gegebenheiten der Region setzen. Im Folgenden wird ein umfassender Überblick über die bedeutendsten Kliniken, ihre Fachgebiete und besonderen Angebote gegeben.
Klinikverbund Aurich-Emden-Norden (ANEVITA)
Der Klinikverbund ANEVITA umfasst die Ubbo-Emmius-Kliniken in Aurich und Norden sowie das Klinikum Emden. Dieser Zusammenschluss gewährleistet eine umfassende medizinische Versorgung in der Region Ostfriesland. Die Kliniken bieten ein breites Spektrum an Fachabteilungen und modernster Medizintechnik. Zudem sind sie Lehrkrankenhäuser der Medizinischen Hochschule Hannover und der European Medical School Oldenburg-Groningen, was die Ausbildung des medizinischen Nachwuchses fördert.
Ubbo-Emmius-Klinik Aurich
Die Ubbo-Emmius-Klinik in Aurich bietet eine Vielzahl von Fachabteilungen, darunter Gynäkologie und Geburtshilfe, die jährlich etwa 3.390 stationäre Patienten versorgen. Darüber hinaus verfügt die Klinik über spezialisierte Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Orthopädie sowie ein hochmodernes Diagnostikzentrum. Die Kardiologie mit der 24/7-Rufbereitschaft in zwei Herzkatheterlaboren bildet einen besonderen Schwerpunkt. Mit ihrer zentralen Lage und modernen Ausstattung bietet die Klinik eine umfassende Versorgung für die Bevölkerung der Region Ostfriesland.
Die Ubbo-Emmius-Klinik ist Akademisches Lehrkrankenhaus der European Medical School Oldenburg-Groningen und hat eine eigene Schule zur Ausbildung von Pflegefachkräften.
Ubbo-Emmius-Klinik
Wallinghausenser Straße 8-12
D-26603 Aurich
Telefon: 04941/94-0
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Klinikum Emden, Hans-Susemihl-Krankenhaus
Das Klinikum Emden (Hans-Susemihl-Krankenhaus) bietet insgesamt 370 stationäre Betten und behandelt jährlich mehr als 15.000 stationäre Patienten. Ergänzend dazu stehen 40 Plätze in den psychiatrischen Tageskliniken in Leer und Emden zur Verfügung. Am Standort in Emden werden darüber hinaus jährlich über 25.000 Patienten ambulant versorgt. Ein besonderes Merkmal der Einrichtung ist die Stroke Unit, die eine spezialisierte Versorgung von Schlaganfallpatienten in der Region sicherstellt.
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover ist das Klinikum Emden zudem an der Ausbildung von medizinischem Nachwuchs beteiligt und bildet Pflegefachkräfte in der eigenen Pflegeschule aus.
Klinikum Emden – Hans-Susemihl-Krankenhaus
Bolardusstraße 20
D-26721 Emden
Telefon: 04921/98-0
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Ubbo-Emmius-Klinik Norden
Das Regionale Gesundheitszentrum (RGZ), Ubbo-Emmius-Klinik Norden, ist Teil des Regionalen Versorgungszentrums (RVZ) in Norden. Es bietet den Bewohnerinnen und Bewohnern von Norden und Umgebung sowohl ambulante als auch stationäre medizinische Leistungen an einem zentralen Standort. Ambulante Behandlungen durch Fachärzte sowie stationäre Aufenthalte auf der interdisziplinären Kurzliegerstation werden ermöglicht, wenn dies medizinisch erforderlich ist. Auch kleinere chirurgische Eingriffe, wie die Versorgung eines Armbruchs oder eine Blinddarmoperation, können vor Ort durchgeführt werden. Zudem eröffnet die Teilnahme am STATAMED-Projekt der AOK Hamburg und Niedersachsen neue Wege in der medizinischen Versorgung, die über den klassischen Krankenhausaufenthalt hinausgehen.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Fachärzten verschiedener Fachrichtungen, die in die Räumlichkeiten der Ubbo-Emmius-Klinik Norden integriert sind, wird ein umfassendes medizinisches Leistungsspektrum bereitgestellt.
Zusätzlich bleibt das psychiatrische Angebot der Ubbo-Emmius-Klinik Norden weiterhin bestehen. Dazu gehören unter anderem die psychiatrische Institutsambulanz und eine Tagesklinik mit 17 Behandlungsplätzen.
Ubbo-Emmius-Klinik
Osterstraße 110 – 113
D-26506 Norden
Telefon: 04931/181-0
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Dr. Becker Klinik Norddeich
Die Dr. Becker Klinik Norddeich verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der orthopädischen und psychosomatischen Rehabilitation. Die Klinik bietet einen geschützten Rahmen, der Patienten ermöglicht, neue Kraft zu schöpfen. Mit insgesamt 270 komfortablen Einzelzimmern, ausgestattet mit Dusche/WC, und modernen Therapieräumen bietet sie ideale Bedingungen für eine erfolgreiche Genesung. Zusätzlich besticht die Lage der Klinik durch einen direkten Blick auf die Nordsee.
Im Bereich der Psychosomatik liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung von schweren Belastungsstörungen, Angststörungen, Depressionen und Erschöpfungszuständen wie Burn-out. Der orthopädische Schwerpunkt umfasst die Therapie von chronischen Rückenschmerzen, Arthrose in Knie- und Hüftgelenken sowie Bandscheibenschäden. Zudem können Anschlussheilbehandlungen nach Krankenhausaufenthalten durchgeführt werden. Eine Übersicht der behandelten Krankheitsbilder ist verfügbar. Die individuell passende Therapie wird durch erfahrene Fachkräfte in enger Absprache mit den Patienten festgelegt, um einen maßgeschneiderten Therapieplan zu gewährleisten.
Die Klinik steht Patienten aller Kranken-, Renten- und Unfallversicherungen (BGSW), Privatversicherten, Beihilfeempfängern sowie Selbstzahlern offen.
Dr. Becker Klinik Norddeich
Badestraße 15
D-26506 Norden
Telefon: 04931/985-0
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Kliniken in Leer
In der Stadt Leer stehen zwei bedeutende medizinische Einrichtungen zur Verfügung: das Borromäus Hospital Leer gGmbH und das Klinikum Leer. Beide Kliniken bieten eine breite Palette an medizinischen Dienstleistungen und gewährleisten eine umfassende Gesundheitsversorgung in der Region.
Borromäus Hospital Leer gGmbH
Das Borromäus Hospital Leer ist ein katholisches Krankenhaus in der Trägerschaft einer gemeinnützigen GmbH. Es gehört zu den bedeutenden Gesundheitseinrichtungen in der Region und bietet seit über 150 Jahren eine medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung für den Landkreis Leer, die Region Ostfriesland und das Emsland. Mit 256 Betten werden jährlich über 14.500 Patienten stationär sowie 30.000 ambulant behandelt.
Zudem ist das Krankenhaus ein wichtiger Arbeitgeber mit mehr als 660 Beschäftigten und fungiert als akademisches Lehrkrankenhaus der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Angeschlossen sind ein medizinisches Versorgungszentrum sowie mehrere Fachpraxen. Der Leitgedanke „den Menschen verbunden“ prägt die Arbeit und das Engagement der Mitarbeiter.
Klinikum Leer
Augustenstraße 35
D-26789 Leer
Telefon: 0491/860
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Klinikum Leer
Das Klinikum Leer ist seit mehr als 150 Jahren ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung in der Region und zählt zu den größten Krankenhäusern Ostfrieslands. Mit seinen drei Standorten in Leer, Weener und Borkum bietet das Klinikum eine umfassende Versorgung, darunter moderne Diagnostik- und Therapieeinrichtungen sowie spezialisierte Fachabteilungen wie Onkologie, Neurologie und Orthopädie. Insgesamt stehen 475 Betten und Tagesklinikplätze zur Verfügung, in denen jährlich rund 20.000 stationäre und 65.000 ambulante Patienten behandelt werden.
Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universitätsmedizin Neumarkt A.M. Campus Hamburg ist das Klinikum zudem ein wichtiger Ausbildungsstandort. Besondere Kooperationen, beispielsweise im Hygienemanagement mit der Universitätsklinik Groningen, unterstreichen die hohe Qualität der medizinischen Versorgung. Der Leitsatz „kompetent, menschlich, persönlich“ spiegelt sich sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Philosophie als Arbeitgeber wider.
Krankenhaus Norderney
Lippestraße 9-11
D-26548 Norderney
Telefon: 04932/8050
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Krankenhaus Norderney
Als einziges Akutkrankenhaus auf der Ostfriesischen Insel Norderney, auf der in der Hauptsaison bis zu 50.000 Gäste pro Tag verweilen, versorgt das Krankenhaus in der Lippestraße 9-11 sämtliche stationär behandlungsbedürftigen Patienten und Notfälle. Auch die Versorgung von akut oder schwer erkrankten Patienten aus den zahlreichen Rehabilitations- und Kureinrichtungen auf der Insel gehört zu seinem Aufgabengebiet. Jährlich werden im Krankenhaus Norderney rund 6.000 Patientinnen und Patienten behandelt.
Krankenhaus Norderney
Lippestraße 9-11
D-26548 Norderney
Telefon: 04932/8050
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Zentralklinik Georgsheil
Aktuell entsteht in Georgsheil die Zentralklinik, das größte Krankenhausprojekt Niedersachsens. Dieses hochmoderne Zentrum wird verschiedene Fachbereiche wie Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Orthopädie und eine spezialisierte Notaufnahme unter einem Dach vereinen. Ziel ist es, Diagnosen und Therapien fachübergreifend zu optimieren und so eine umfassende Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Der Standort der Klinik wird zentral in Georgsheil liegen. (Adresse: Gewerbepark 1, 26629 Großefehn). Diese strategische Lage ermöglicht eine gute Erreichbarkeit für die gesamte Region. Ziel ist es, die medizinische Versorgung in Ostfriesland zukunftssicher und effizient zu gestalten.
Rehabilitationskliniken auf den Ostfriesischen Inseln
Die Ostfriesischen Inseln bieten mit ihrem einzigartigen Hochseeklima ideale Bedingungen für Rehabilitation und Erholung. Besonders hervorzuheben sind die Einrichtungen auf Borkum, die sich auf die Behandlung von Atemwegserkrankungen, Hautkrankheiten und Herz-Kreislauf-Problemen spezialisiert haben.
Nordseeheilbad Esens-Bensersiel
Als staatlich anerkanntes Nordseeheilbad bietet Esens-Bensersiel ein umfassendes Kur- und Thalassozentrum. Therapien wie Unterwassermassagen, Meerwasserinhalationen und warme Meerwasserbäder nutzen das heilende Nordseeklima zur Behandlung verschiedener Erkrankungen, insbesondere der Atemwege und Haut. Somit tragen diese Angebote zur klinischen Versorgung in Ostfriesland bei.
Nordseeheilbad Norden-Norddeich
Norden-Norddeich hat sich von einem Fischerdorf zu einem beliebten Kurort entwickelt. Mit Einrichtungen wie dem Klimapavillon im Kurpark werden Therapien zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Allergien und Hautkrankheiten angeboten. Die Kombination aus Meerwasser- und Moor-Therapien trägt zur ganzheitlichen Genesung bei.
Kein Norfall? Telefon 116117
Der ärztliche Bereitschaftsdienst 116117 bietet eine wichtige Anlaufstelle für medizinische Hilfe außerhalb der regulären Sprechzeiten von Hausärzten. Er steht bundesweit kostenfrei zur Verfügung und verbindet Anrufer direkt mit geschulten Personal. In Ostfriesland wird diese Nummer genutzt, um eine schnelle und kompetente Versorgung bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden zu gewährleisten.
Die Mitarbeiter des ärztlichen Bereitschaftsdienstes können Beratung leisten, den Kontakt zu einem Arzt herstellen oder bei Bedarf einen Hausbesuch organisieren. Wichtig ist, dass die 116117 keine Alternative zum Rettungsdienst 112 ist, der bei akuten, lebensgefährlichen Situationen kontaktiert werden sollte. Die Kombination aus beiden Diensten sichert eine umfassende medizinische Versorgung rund um die Uhr.
Fazit
Zusammenfassend ist Ostfriesland eine Region mit einem beeindruckend vielseitigen Gesundheitssystem, das durch moderne Akutkliniken, spezialisierte Rehabilitationszentren und innovative Projekte wie die Zentralklinik Georgsheil geprägt ist. Die Einrichtungen nutzen sowohl modernste Medizintechnik als auch die einzigartigen klimatischen Gegebenheiten, um eine ganzheitliche Versorgung sicherzustellen. Durch die strategische Verteilung der Kliniken und Zentren wird sowohl die Grundversorgung als auch die spezialisierte Behandlung gewährleistet, was die Region zu einem Vorbild für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung macht.
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