Es war ein sonniger Morgen an der Nordseeküste, als Möwe Erwin beschloss, einen neuen Teil Ostfrieslands zu erkunden. Er hatte von einem besonderen Ort gehört: dem Ostfriesischen Zweiradmuseum in Wybelsum, einem kleinen Ortsteil von Emden. Neugierig machte er sich auf den Weg, um mehr über die Geschichte der Zweiräder zu erfahren.
Nach einem kurzen Flug erreichte Erwin das Museum, das in einer alten, umgebauten Scheune untergebracht war. Schon von außen konnte er die liebevoll gestaltete Fassade bewundern. Er landete sanft auf dem Dach und spähte durch ein offenes Fenster hinein. Drinnen entdeckte er eine beeindruckende Sammlung von Fahrrädern, Motorrädern und anderen Zweirädern aus verschiedenen Epochen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Erwin war fasziniert von den Geschichten, die jedes Exponat erzählte. Besonders beeindruckt war er von der Laufmaschine, die Karl von Drais im Jahr 1817 erfunden hatte. Sie war der Vorläufer des modernen Fahrrads, hatte jedoch keine Pedale. Stattdessen mussten die Fahrer sich mit den Füßen vom Boden abstoßen, um voranzukommen.
Weiter hinten entdeckte Erwin die Hochräder aus dem 19. Jahrhundert. Diese besonderen Fahrräder hatten ein riesiges Vorderrad und ein winziges Hinterrad. Es war kaum vorstellbar, wie die Menschen damals auf solche Räder steigen und damit fahren konnten, ohne herunterzufallen.
Noch spannender fand Erwin die Fahrräder mit Hilfsmotor aus den 1920er und 1950er Jahren. Sie waren eine Zwischenstufe zwischen Fahrrad und Motorrad und halfen den Menschen, längere Strecken schneller zurückzulegen. Er konnte sich gut vorstellen, wie aufregend es damals gewesen sein musste, mit so einem Fahrzeug durch die Straßen zu sausen.
Die Bedeutung des Fahrrads für Ostfriesland
Während seines Rundgangs entdeckte Erwin eine Abteilung, die der ostfriesischen Radfahrgeschichte gewidmet war. Hier erfuhr er, dass es in Ostfriesland seit 1892 zahlreiche Fahrradgeschäfte und Radfahrvereine gab. Alte Fotografien, Urkunden und Werbeanzeigen zeigten, wie wichtig das Fahrrad für die Menschen war.
Erwin war so vertieft in die Ausstellung, dass er die Zeit vergaß. Plötzlich hörte er Schritte! Schnell versteckte er sich hinter einem alten Tandem.
Ein Mann betrat den Raum – Dinus Voß, der Gründer des Museums. Mit leuchtenden Augen erzählte er einer Besuchergruppe von seiner Leidenschaft für historische Zweiräder.
Die Geschichte von Dinus Voß
Herr Voß berichtete, dass seine Sammelleidenschaft schon früh begann.
Mit 14 Jahren bekam er von seinem Vater einen Klingeldeckel der Gebrüder Freese geschenkt – ein kleines Teil, das seine Neugier weckte.
Von da an wollte er alles über Fahrräder wissen und begann, alte Zweiräder zu sammeln. So entstand schließlich das Ostfriesische Zweiradmuseum.
Erwin war beeindruckt und wollte sich bedanken. Als die Besucher gegangen waren, flatterte er zu Herrn Voß und krächzte fröhlich.
„Na, wer bist denn du?“ lachte Herr Voß erstaunt. Erwin erzählte von seinem Interesse an Fahrrädern – und Herr Voß lud ihn ein, ihm zu helfen!
Gemeinsam überprüften sie die Fahrräder, reinigten sie und bereiteten sie für die nächste Ausstellung vor.
Ein unvergesslicher Tag
Am Abend bedankte sich Erwin herzlich für die spannende Zeit. Er versprach, bald wiederzukommen.
Mit vielen neuen Eindrücken und Geschichten im Gepäck flog er zurück zur Küste.
Dort erzählte er seinen Freunden begeistert von seinem Abenteuer im Ostfriesischen Zweiradmuseum.
Von diesem Tag an wusste Erwin: Die Geschichte der Menschen und ihrer Erfindungen ist genauso faszinierend wie die Weiten der Nordsee!
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