Das Ostfriesische Zweiradmuseum in Emden-Wybelsum ist ein liebevoll geführtes Privatmuseum, das Besucher auf eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte der Zweiräder einlädt. In einer umgebauten Scheune präsentieren die Gründer, Dinus und Franziska Voß, eine beeindruckende Sammlung historischer Fahrräder, Motorräder und verwandter Exponate, die die Entwicklung des Zweirads in Ostfriesland und darüber hinaus dokumentieren.
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Bewertung: Ostfriesisches Zweiradmuseum
Entstehung und Leidenschaft
Die Wurzeln des Museums liegen in der persönlichen Leidenschaft von Dinus Voß für historische Zweiräder. Alles begann mit einer Fahrradklingel aus Glockenbronze mit der Aufschrift „Gebr. Freese. Norden“, die er von seinem Vater erhielt. Dieses Geschenk weckte sein Interesse an der Geschichte des Fahrrads in Ostfriesland. Durch intensive Recherchen, unter anderem im Staatsarchiv Aurich, vertiefte er sein Wissen und begann, eine Sammlung aufzubauen. Unterstützt von seiner Frau Franziska, einer ausgebildeten Malerin und Lackiererin mit Fachhochschulabschluss in Gestaltung, wuchs die Sammlung stetig an. Gemeinsam verwandelten sie ihre Scheune im Emder Stadtteil Wybelsum in ein Museum, das seit 2011 der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Die Ausstellung
Die Ausstellung des Ostfriesischen Zweiradmuseums zeichnet die Entwicklung des Fahrrads von den Anfängen bis zur Gegenwart nach. Besondere Highlights sind:
- Laufmaschine von 1817: Eine Nachbildung des von Karl Drais erfundenen Ur-Fahrrads, das als „Draisine“ bekannt ist.
- Hochräder: Imposante Fahrräder mit großem Vorderrad, die Ende des 19. Jahrhunderts populär waren.
- Niedersicherheitsräder: Die Weiterentwicklung des Hochrads mit zwei gleich großen Rädern, wie wir sie heute kennen.
- Historische Motorräder: Eine Sammlung von Motorrädern verschiedener Marken und Epochen, die die technische Entwicklung des motorisierten Zweirads veranschaulichen.
- Fahrradhilfsmotoren: Exponate, die den Übergang vom Fahrrad zum motorisierten Zweirad dokumentieren, darunter seltene Modelle wie der Alba Fahrradhilfsmotor von 1919.
Ein besonderes Exponat ist eine NSU 251 R aus dem Jahr 1927, die in einer Scheune in Uttum entdeckt wurde. Dieses Motorrad wurde unter Holz und Heu verborgen gefunden und stellt ein beeindruckendes Zeugnis der Motorradgeschichte dar.

Museumskonzept und Atmosphäre
Das Museum besticht nicht nur durch seine Exponate, sondern auch durch die Art und Weise, wie sie präsentiert werden. In der Scheune wurde eine historische Straße nachgebildet, gesäumt von verschiedenen „Läden“ mit originalen Fassaden. Jeder dieser Räume widmet sich einem anderen Aspekt der Zweiradgeschichte oder zeigt themenverwandte Sammlungen wie Bilder, Fotografien, Uhren und Porzellan mit Radfahrmotiven. Diese detailreiche Inszenierung ermöglicht es den Besuchern, in vergangene Zeiten einzutauchen und die Entwicklung der Mobilität hautnah zu erleben.
Besuchsinformationen
Das Ostfriesische Zweiradmuseum befindet sich in der Folkertswehrstraße 7 in 26723 Emden-Wybelsum. Besuche sind nur nach vorheriger Vereinbarung möglich. Interessierte können telefonisch unter 04921-9934334 oder per E-Mail an moin@ostfriesisches-zweiradmuseum.de Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen findet man auf der offiziellen Website des Museums.
Ein Besuch im Ostfriesischen Zweiradmuseum ist nicht nur für Technik- und Fahrradenthusiasten lohnenswert, sondern für alle, die sich für Geschichte und Kultur interessieren. Es bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Entwicklung der Zweiradmobilität in authentischer Atmosphäre zu erleben und in die Vergangenheit einzutauchen.

Berichterstattung der NDR
Das Ostfriesische Zweiradmuseum hat aufgrund seiner besonderen Sammlung und der Leidenschaft seiner Betreiber auch überregionale Aufmerksamkeit erlangt. Ein Beleg dafür ist die Berichterstattung durch den Norddeutschen Rundfunk (NDR) im beliebten Regionalmagazin „Hallo Niedersachsen“.
In einem Beitrag, der in der ARD Mediathek abrufbar ist, wird das Museum vorgestellt und seine Geschichte näher beleuchtet. Die Reportage bietet einen spannenden Einblick in die umfangreiche Sammlung und zeigt, wie die Betreiber Dinus und Franziska Voß mit Herzblut historische Zweiräder restaurieren und erhalten.
Fazit
Das Ostfriesische Zweiradmuseum in Emden-Wybelsum ist weit mehr als nur eine Ausstellung historischer Fahrräder und Motorräder – es ist ein lebendiges Zeugnis der Mobilitätsgeschichte. Die liebevoll zusammengestellte Sammlung, die bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückreicht, bietet nicht nur einen faszinierenden Einblick in die technische Entwicklung des Zweirads, sondern vermittelt auch die kulturelle Bedeutung dieses Fortbewegungsmittels.
Dank der persönlichen Leidenschaft von Dinus und Franziska Voß ist das Museum nicht nur eine historische Dokumentation, sondern ein Ort mit besonderer Atmosphäre. Die detailreiche Inszenierung, die historische Straßenszenen nachbildet, ermöglicht den Besuchern ein intensives Eintauchen in vergangene Zeiten. Besonders bemerkenswert ist der hohe Grad an Authentizität und die umfassende Recherche, die hinter den ausgestellten Exponaten steckt.
Kontakt und Location
Ostfriesisches Zweiradmuseum
– Dinus Voß
Folkertswehrstraße 7
D-26723 Emden-Wybelsum
Telefon: 04921/9934334
E-Mail: moin@ostfriesisches-zweiradmuseum.de
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